Bau und Streckeneröffnung Im September 1906 begannen die Vermessungsarbeiten für die Planung einer Strecke von Oberhausen nach Wesel. Der Baubeginn war 1908. Am 15. Oktober 1912 fand die feierliche Eröffnung der 29,8 Kilometer langen, zweigleisigen Walsumbahn von Oberhausen nach Wesel statt.

Das Empfangsgebäude Spellen

Das Stationsgebäude auf L-förmigem Grundriss war ein Klinkerbau und ging 1912 in Betrieb. Der giebelständige, zweistöckige Gebäudeteil wurde von einem einstöckigen Querbau mit Mansardendach flankiert. Im Erdgeschoss gab es Wartesäle und einen Schalterraum mit Fahrkarten- und Gepäckschalter. Ungewöhnlich für einen solch abgelegenen Bahnhof war ein Wartesaal der ersten Klasse. Durch einen Personentunnel gelangten die Reisenden dann zum Inselbahnsteig. Im Bahnhof gab es einen Stellwerksbau im Südkopf und einen Stellwerksanbau am Stationsgebäude. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen • 1916 entstand ein Beamtenwohnhaus für den Stationsvorsteher unweit des Bahngebäudes. Der Wartesaal für die 1. Klasse wurde geschlossen. • Am 3. Oktober 1937 wurde die Walsumbahn an den Ruhrschnellverkehr angebunden. • 1944 wurde das Stellwerk am Stationsgebäude aus dem Betrieb genommen und die Gleisanlage im Stellwerksbereich auf das Notwendige zurückgebaut. • Mit der Sprengung der Brücke nach Wesel 1945 wurde Spellen zum Endbahnhof der Strecke von Walsum. • Am 14. Mai 1950 wurde das Befehlsstellwerk stillgelegt. • 1957 wurde der Stückgutversand eingestellt. • Die Deutsche Bundesbahn (DB) stellte den Personenverkehr zwischen Walsum und Spellen am 25. Mai 1963 ein. • Am 1. März 1985 wurde der Bahnhof Spelle stillgelegt und die nicht mehr benötigten Gleise zurückgebaut. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude ist noch erhalten und wird als Wohnhaus genutzt.

Luftaufnahme