Bau und StreckeneröffnungDie Bauarbeiten an der Saalbahn begannen am 23. Oktober 1871 in Rothenstein. Die Strecke verlief auf dem westlichen Ufer der Saale und kreuzte den Fluss erst in Saalfeld. Die 74,6 Kilometer lange, zunächst eingleisige Strecke zwischen Großheringen und Saalfeld wurde offiziell von der Saal-Eisenbahn-Gesellschaft am 1. Mai 1874 eröffnet. Am 17. Mai 1877 wurde auf Wunsch der Gemeinde der Haltepunkt Zeutsch eröffnet. Die Kosten für die Einrichtung der Betriebsstelle und die Baukostenübernahme für ein Gebäude trug die Gemeinde. Aufgrund der Kostenübernahme entstand dann 1879 ein Haltestellengebäude.
Das Empfangsgebäude Zeutsch
Mit dem zweigleisigen Ausbau der Saalbahn um 1907 erhielt der Bahnhof ein neues Stationsgebäude. Da es bereits 1905 Pläne zum Bau einer Strecke von Zeutsch nach Remda gab, die sich später jedoch nicht realisierten, entschied sich die Saalbahn zum Bau eines neuen Stationsgebäudes, das weitgehend dem Gebäude in Rothenstein entsprach. Das traufenständige, zweistöckige Backsteingebäude mit Krüppelwalmdach besaß einen Bruchsteinsockel. An der Ortsseite gab es einen Giebelrisalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt), indem sich ein Treppenaufgang zum Ober- und Dachgeschoss befand. Die Gebäudegiebel waren aus Fachwerk. An der Gleisseite waren ein Dachgiebel aus Fachwerk sowie zwei Walmgauben entstanden. Das Erdgeschoss verfügte über Rundbogenfenster, das Obergeschoss über Rechteckfenster. Im Erdgeschoss gab es einen Warteraum mit Fahrkartenschalter und einen Güterboden sowie weitere Diensträume. Im Obergeschoss waren Wohnungen entstanden.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1895 kaufte der preußische Staat die in finanzielle Schwierigkeiten geratene Saal-Eisenbahn-Gesellschaft auf.•1907 begann der zweigleisige Ausbau der Saalbahn.•Zwischen 1935 und 1941 erhielt die Strecke eine elektrische Oberleitung.•1946 ließ, im Gegensatz zu den westlichen Alliierten, die sowjetische Militäradministration die Oberleitung und das zweite Streckengleis abbauen. •1979 erhielt die Saalbahn wieder ein zweites Streckengleis. Dabei wurde der Haltepunkt zur Blockstelle.•2002 wurden zwei Außenbahnsteige gebaut, wovon einer über die nahe Schrankenanlage erreicht werden konnte.•2004 wurden die Formsignale durch Lichtsignale ersetzt.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude ist ungenutzt und steht leer.
Bahnhof von 1907
Luftaufnahme
Bilder Zeutsch
Die Eisenbahn “kam” am 17. Mai 1877 nach Zeutsch. Also 42 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Zeutsch hatte zu diesem Zeitpunkt sehr wenig Einwohner. (Ende 2020 waren es 5.642 Einwohner). Zeutsch ist seit dem 1. Juli 2002 ein Stadtteil von Uhlstädt-Kirchhasel.
Zeutsch - Hp - UZEUV : 68D3 : SD41-Mai19
Planung und KonzessionDurch Sachsen-Weimar Konzession vom 3. April 1871 (Sachsen-Weimar Regierungsblatt Jahrgang 1871 Seite 45), Sachsen-Meiningen Konzession vom 3. April 1871 (Sachsen-Meiningen Gesetzsammlung Jahrgang 1871, Seite 68), Sachsen-Altenburg Konzession vom 3. April 1871 (Sachsen-Altenburg Gesetzsammlung Jahrgang 1871, Seite 44), Konzession Schwarzburg Rudolfstadt vom 3. April 1871 (Gesetzsammlung Schwarzburg Rudolfstadt Jahrgang 1871, Seite 38) erhielt die Saal-Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Großheringen über Jena Saalbahnhof nach Saalfeld (Saale).Der Bau und Betrieb dieser Strecke wurde der auf Grund des zwischen Sachsen-Weimar, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg und Schwarzburg-Rudolfstadt am 8. Oktober 1870 abgeschlossenen Staatsvertrags (Regierungsblatt für Sachsen-Weimar Jahrgang 1871 Seite 47) geregelt. Der Übergang des Eigentums der Strecke auf Preußen erfolgte auf Grund des Gesetzes vom 16. Juli 1895 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1895 Seite 315)