EINE DOKUMENTATION
© Copyright 2000 - 2024 Burkhard Thiel Alle Rechte vorbehalten

Unterreichenbach

Bau und Streckeneröffnung Ein Staatsvertrag zwischen Baden und Württemberg vom 18. Februar 1865 regelte den Bau der Nagoldbahn sowie der Elztalbahn. Der Bahnhof Unterreichenbach lag an der „Nagoldbahn“ im Abschnitt zwischen Pforzheim und Calw. Am 1. Juni 1874 wurde die Hauptbahn zwischen Pforzheim und Hochdorf (b. Horb) und damit die 56,165 Kilometer lange Gesamtstrecke eröffnet.

Das Empfangsgebäude Unterreichenbach

Der dreigliedrige Typenbau von 1874 auf rechteckigen Grundriss mit Satteldach war ein traufenständiger, zweistöckiger sowie mit einem Mezzanin (Halb- oder Zwischengeschoss) versehendes Bauwerk. Das Erdgeschoss war aus rotem Sandstein gemauert worden, die Obergeschosse bestanden aus Fachwerk, das mit Holzschindeln verblendet wurde. Ein schmales Gesims (horizontaler, erhabener und schmaler Mauerstreifen) des Erdgeschosses schloss das Stockwerk ab. Die durch das Fachwerk bedingten Enden besaßen bis auf den mittleren Gebäudeteil Querbalken mit einem Sägezahnfries. Die beiden Gebäudegiebel besaßen jeweils einen Risalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt). Im Erdgeschoss waren Segmentbogenfenster (zum Teil gereiht) und Türen mit Buntsandsteinrahmen entstanden. In den Obergeschossen waren Rechteckfenster mit roten Sandsteinrahmen verbaut worden. Im Erdgeschoss befanden sich die Warteräume, ein Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie weitere Diensträume. Ein Treppenhaus führte zu den Obergeschossen, wo sich die Wohnungen der Bahnbediensteten befanden. Der Hausbahnsteig verfügte über eine Überdachung. Gegenüber dem Stationsgebäude war ein hölzerner Güterschuppen mit Seiten- und großer Kopframpe entstanden. Seitlich des Bahnhofsgebäudes gab es einen Abort. Im südlichen Bahnhofskopf musste eine Eisenbrücke über den Fluss Nagold errichtet werden. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1907 erhielt der Bahnhof ein Stellwerksanbau für den Fahrdienstleiter auf dem Hausbahnsteig. 1976 nahm die Deutsche Bundesbahn (DB) das Stellwerk von 1907 aus dem Betrieb und ersetzte es durch ein moderneres. Im Mai 1989 ersetzte die DB das alte Stellwerk durch ein modernes. Im September 2011 wurde das Stellwerk von 1989 von der Deutsche Bahn AG (DBAG) aus dem Betrieb genommen und zurückgebaut. Ein modernes Stellwerksgebäude (im Film zu sehen) entstand nördlich des Güterschuppens. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude wurde verkauft und ist weitgehend im Zustand von 1868 erhalten.
Planung und Konzession
Die Eisenbahn “kam” am 11. Juni 1868 nach Unterreichenbach. Also 33 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Unterreichenbach hatte zu diesem Zeitpunkt sehr wenig Einwohner (Ende 2022 waren es 2.449 Einwohner).
Bilder Unterreichenbach
Luftaufnahme
308,0 Nagoldtalbahn Pforzheim Hbf Eutingen im Gäu PANORAMA G leistrasse G mehr zum Thema hier