Bau und StreckeneröffnungDas Teilstück der Ludwigs-Westbahn zwischen Würzburg über Veitshöchheim nach Aschaffenburg wurde am 1. Oktober 1854 und damit auch die 112,5 Kilometer lange Gesamtstrecke feierlich eröffnet. Da die Baupläne des Architekten Gottfried Neureuther erst am 5. Oktober 1853 vom König genehmigt wurden, errichtete man zunächst einen Behelfsbau gegenüber des gleichnamigen Barockschlosses.Das Empfangsgebäude VaitshöchheimDas mehrgliedrige Stationsgebäude im Stil einer italienischen Renaissance-Villa aus gelbem und rotem Sandstein in Seitenlage errichtet besaß einen dreistöckigen Mittelbau, der an der Ortseite von jeweils einem aus der Bauflucht hervorspringenden zweistöckigen Anbau flankiert wurde. Das Gebäude besaß flache Walmdächer. Ein 30 Meter langer, einstöckiger loggienartigen Flankenbau zwischen dem „Königspavillion“ und dem Mittelbau diente als Überdachung des Hausbahnsteigs. Der „Königspavillion“ in antiker Form mit Flachdach besaß einen eigenen Ausgang zum Hausbahnsteig. In ihm gab es einen Eingangsraum, einen Abort, einen Treppenaufgang sowie ein 20 Quadratmeter großes Zimmer für den König.Im Erdgeschoss waren die Aborte, ein Fahrkarten- und Gepäckschalter, ein Wartezimmer, ein bewirtschafteter Wartesaal sowie die Küche des Bahnhofswirts untergebracht. In den Obergeschossen waren Wohnungen für den Bahnwärter und den Stationsdiener sowie für andere Eisenbahnbeamten geschaffen worden. Im Keller gab es eine Waschküche sowie drei Vorratskeller für den Bahnhofswirt. Der „Königspavillion“ und das Erdgeschoss des Mittelbaus hatten Rundbogenfenster und Türen mit roten Werksteinrahmen. Die Obergeschosse besaßen gerahmte Rechteckfenster. Der Sandstein kam aus einem Steinbruch in Heigenbrücken, die Dachsteine wurden aus dem Rheinland bezogen. Im Süden stand ein sehr langer aber schmaler Nutzgarten für den Expeditor und dem Bahnmeister zur Verfügung. Die Gleisanlage bestand neben den zwei Hauptgleisen aus einem Umfahrgleis. Der Bahnhof war 1938 eine Abfertigungshilfstelle.Weitere Ausbauten oder Änderungen•1878 verlegte die Bahn ein Nebengleis.•1895 musste aufgrund des hohen Ausflugsverkehrs eine Drehscheine installiert werden, um die Lokomotiven für die Rückfahrt drehen zu können.•1909 reichte der neue Würzburger Verschiebebahnhof bis nach Veitshöchheim. Deswegen erhielt der Bahnhof ein Stellwerksgebäude auf der anderen Gleisseite und eine Güterhalle mit Rampe. Der Hausbahnsteig wurde verlängert und mit einer loggienartigen Überdachung versehen. An deren südlichen Ende wurde ein Personentunnel zum Inselbahnsteig gebaut.•Am 26. September 1957 eröffnete die Deutsche Bundesbahn (DB) den elektrischen Bahnbetrieb auf der Gesamtstrecke. Die Bahnsteige wurden entsprechend erneuert.•2004/5 wurden die Bahnsteige modernisiert. Es entstanden zwei Außenbahnsteige. Der Haus- und Inselbahnsteig wurde im Juli 2005 entfernt.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas einzigartige bayerische Empfangsgebäude steht unter Denkmalschutz und wird heute von der Gemeinde für eine Bibliothek und von einem Jugendzentrum genutzt.
Bahnhof von 1854
Luftaufnahme
Bilder Veitshöchheim
Die Eisenbahn “kam” am 24. Dezember 1871 nach Michelstadt. Also 36 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Michelstadt hatte zu diesem Zeitpunkt wenig Einwohner (Ende 2021 waren es 9.491 Einwohner).
Veitshöchheim - Bf - NVEUV : 88A1 : 4K18-Aug22
Planung und KonzessionDurch Bayerisches Gesetz vom 23. Mai 1846 (Bayerisches Gesetzblatt Jahrgang 1846 Nr 1 Seite 5) erhielt Bayern die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Würzburg - Wernfeld - Gemünden (Main) - Lohr Bf - Goldbach - Aschaffenburg Hbf - Bezirksgrenze - bayerische Landesgrenze bei Kahl.